Reisemedizin

Die Ferne entdecken - aber gesund!

Besonders bei Reisen in die Tropen und Subtropen können viele Erkrankungen durch Vorbeugung vermieden werden. "Vorbeugen ist besser als heilen" gilt nirgendwo mehr als in diesen Ländern.

 

Der internationale Reiseverkehr hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Damit ist die Welt kleiner geworden, und es ist im Zeitalter der Mobilität leicht möglich, dass Reisende sich in einem Land infizieren und dies noch nicht einmal bei der Rückkehr spüren.

 

Auch wenn es noch so verlockend ist: Ein Last-Minute-Urlaub ohne ausreichenden Impfschutz und Malariaprophylaxe, zum Beispiel nach Kenia, kann schlimme Folgen haben. Das gilt aber auch für alle anderen gefährdeten Gebiete.

 

Wir sind als DTG-Praxis (Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin) in allen Fragen der Reisemedizin besonders weitergebildet und beraten Sie gerne hinsichtlich Impfungen, Malaria- und Reisethromboseprophylaxe und medizinischen Besonderheiten Ihres Reiselandes.

 

Wir haben direkten Zugriff auf DTG-Informationen und informieren Sie tagesaktuell über die neuesten Entwicklungen.

Wichtig für jede Reise: die Reiseapotheke!

 

In jedes Reisegepäck gehört eine Reiseapotheke. Den Inhalt bestimmen Reiseziel, Reisedauer und Art der Reise. Folgend eine kurze Übersicht, was Sie auf jeden Fall beachten sollten. 

 

  • Wählen Sie Arzneimittel aus, die sich bei Ihnen bewährt haben und die Sie gut vertragen.
  • Bei Reisen in warme Länder müssen die Lagerungshinweise für Medikamente beachtet werden. Ein geschmolzenes Schmerz- oder Fieberzäpfchen nützt im Bedarfsfall niemandem mehr.
  • Müssen Sie Medikamente zu einem festen Zeitpunkt einnehmen? Erkundigen Sie sich bei Fernreisen, wie groß die Zeitverschiebung ist.
  • Einige Medikamente werden in ihrer Wirkung beeinträchtigt, wenn der Einnahme-Rhythmus nicht eingehalten wird. Der Empfängnis-Schutz der Pille ist ein bekanntes Beispiel dafür. Für chronisch Kranke, ältere Menschen und Eltern mit kleinen Kindern sollte die Reiseapotheke im Rahmen einer reisemedizinischen Beratung bei uns vor Antritt des Urlaubs besprochen werden.
  • Packen Sie Medikamente ein gegen:
    • Fieber / Schmerzen
    • Erkältung (Husten, Schnupfen, Halsschmerzen)
    • Übelkeit / Brechreiz / Magenbeschwerden
    • Durchfall / Verstopfung
    • allergische Hautreaktionen
    • Prellungen / Verletzungen / Wunden (Desinfektionsmittel / Verbandsmaterial)
  • Reiseapotheke für Kinder
    • Dauermedikation, falls nötig
    • Sonnencreme LSF >15
    • Mückenschutz, Repellentien mit Wirkstoff Diethyl-m-Toluamid.
    • Moskitonetz
    • Juckreizstillende Insektenmittel, cortisonhaltige Cremes
    • Nasenspray/-tropfen, Augen- & Ohrentropfen
    • Paracetamol-Saft, nicht in der Wärme schmelzende Zäpfchen
    • ORS-Lösung (Orale Rehydrationslösung)
    • Lactulose Pulver bei Verstopfung
    • Splitterpinzette, Pflaster 
  • Zur Prophylaxe vieler Magen-Darm-Erkrankungen sollten Sie im Urlaub unbedingt beim Umgang mit Nahrung und Getränken auf sorgfaltige Hygiene achten. Cook it, peel it or forget it ist weiterhin die alt bewährte Grundregel bei Reisen in warme, tropische Regionen. Sollte es trotz dieser Vorsorgemaßnahmen zum Auftreten eines akuten Reisedurchfalls kommen, gibt es folgende Empfehlungen:
    • Normaler Reisedurchfall klingt nach 3-4 Tagen ohne Therapie ab, allerdings wird eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr empfohlen, zusätzlich eine orale Rehydrationslösung (ORS-Lösung) zum Ausgleich des Flüssigkeitsdefizites, sowie Mineralstoffverlustes.
    • Das alte Rezept "Cola und Salzstangen" ist ungeeignet und kann den Durchfall sogar verschlimmern. Besser im Notfall: einen halben Teelöffel Salz und fünf Teelöffel Traubenzucker in einem halben Liter Wasser (abgekocht!) auflösen, mit Orangensaft abschmecken und davon drei Liter am Tag trinken.
    • Zusätzlich kann unterstützend die Einnahme von Tanninalbuminat / Ethacridinlactat-Monohydrat wirken.
    • Loperamid stoppt Durchfall sofort. Es ist jedoch nur sinnvoll, um gefährlichen Wasserverlust zu mindern oder, kurzfristig eingesetzt, wenn man z.B. eine Busfahrt überstehen muss. Sonst bleibt der Erreger weiter im Darm. Als Alternative auch für Kinder geeignet sind Präparate zum Aufbau der Darmflora. Kohletabletten haben ihre Bedeutung bei der Durchfallbehandlung verloren.
    • Bei blutigen oder eitrigen Durchfällen und bei Durchfällen mit Fieber sollten Sie sich sofort an einen zuständigen Arzt bzw. eine Klinik wenden.
  • Mückenschutz/Insekten abweisende Mittel (Repellentien):
    • Ein guter Schutz vor Mückenstichen ist in Gebieten wichtig, in denen z.B. Malaria, Gelbfieber, Dengue-Fieber oder die japanische Enzephalitis verbreitet sind.
    • Von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird der Wirkstoff Diethyl-m-Toluamid empfohlen. Mittel auf der Basis ätherischer Öle wie Teebaumöl, Zitronenöl haben eine schwächere und kürzere Wirkung und sind daher in solchen Risikogebieten nicht zu empfehlen.

 

Reiseimpfung

 

 

Impfungen bitte rechtzeitig planen!

 

Manche Impfungen können kombiniert werden oder gleichzeitig erfolgen. Bei anderen Impfungen sind teilweise Zeitabstände einzuhalten. Weiterhin gibt es Altersgrenzen, die zu beachten sind.

 

Je entlegener das Reiseziel und je individueller die Reise, um so intensiver muss die Gesundheitsvorsorge sein. Deshalb sollten Sie sich mindestens vier Wochen - besser noch zwei Monate - vor einer geplanten Reise beraten lassen.

 

Nach Möglichkeit sollten Sie bei Impfungen gesund sein. Harmlosere Erkältungen ohne Fieber sind jedoch kein Grund, eine notwendige Impfung zu verschieben. Die Kosten für normale, allgemein empfohlene Impfungen übernimmt die Krankenkasse.

 

Für spezielle Reiseimpfungen erkundigen Sie sich bitte bei Ihrer Krankenkasse wegen einer eventuellen Kostenübernahme.

 

Klassische Gelbfieber-Impfung

 

Die Gelbfieber-Impfung gehört zu den klassischen Reiseimpfungen. In einigen Ländern wird diese Prophylaxe bei der Einreise als Pflichtimpfung verlangt. Dann muss die Impfung mindestens 10 Tage vor Antritt der Reise durchgeführt werden. Ansonsten wird sie bei der Einreise nicht akzeptiert und es kann passieren, dass Sie gleich am Flughafen wieder nach Hause zurückgeschickt werden.

Gelbfieber ist eine durch Stechmücken übertragene Viruserkrankung, die in weiten Teilen Afrikas, Südamerikas sowie auf einzelnen karibischen Inseln vorkommt.

  

Der Gelbfieber-Impfstoff ist die einzige Impfung, die nur von zugelassenen Gelbfieber-Impfstellen verabreicht werden darf. 

Unsere Praxis ist staatlich zugelassene Gelbfieber-Impfstelle des Landes Bayern. Wir impfen erwachsene Personen zwischen dem 18. und 60.Lebensjahr nur mit einem bei uns gelagerten Gelbfieberimpfstoff, da hier eine strenge Einhaltung der Kühlkette gefordert wird.

 

Die Gelbfieber-Impfung selbst ist eine sogenannte Lebendimpfung und gut verträglich.

Lokalreaktionen treten bei 2-5% der Impflinge auf. Andere Nebenwirkungen sind sehr selten. Nach einer Injektion wird sehr zuverlässig nach 8-10 Tagen ein Schutz aufgebaut, der mindestens 10 Jahr hält. Dieser Zeitraum ist auch bei Einreise in ein Land mit Impfpflicht gültig. Danach ist eine Auffrischimpfung zu empfehlen (bei Impfpflicht notwendig).

 

Weitere klassische Reiseimpfungen:

 

Eine der bekanntesten Reiseimpfungen ist die Impfung gegen Hepatitis A, der Reisegelbsucht. Diese Leberentzündung kommt auch in Deutschland vor, ist aber deutlich häufiger in warmen Ländern zu finden und zwar auch im gesamten Mittelmeerraum. Impfungen gegen Typhus und Hepatitis B werden bei längerem Tropenaufenthalt empfohlen und bei intensivem Kontakt zu Einheimischen.